Ormož

Ormož

Über dem Wasserspiegel des Flusses Drau, an der Terrasse, die der Fluss über Million Jahre geformt hat, befindet sich die Stadt Ormož, ein Schachbrett von Stadthäusern, nicht weit weg das Schloss und die Kirche, die wagemutig, wie ein König und eine Königin, das Spiel an der leichten Erhebung vorgeben.

Der Ort wurde schon um das Jahr 2100 v. Chr. G. besiedelt. Hier kreuzten sich wichtige Wege, denn das Überqueren des Flusses war hier am einfachsten und der Weg in alle Richtungen weit geöffnet. Diese Lage bescherte Ormož eine reiche und stürmische Geschichte. Darüber zeugen archäologische Ausgrabungen und Niederschriften, die in verschiedenen Institutionen, die Meisten im Landschaftsmuseum Ptuj Ormož, aufbewahrt werden.

In der späten Bronzezeit übertraf Ormož nach Bedeutung, Größe und dem einzigartigen urbanen Entwurf alle Nachbarsorte. Die damalige Siedlung war eine der größten auf dem Gebiet der östlichen Alpen. Die Archäologen fanden viele Beweise über die Kultur des Bauens, des Wohnens und sogar über die Kultur der Kulinarik und über die Trinkkultur der damaligen Bewohner.

Im frühen Mittelalter entstand die Siedlung, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als die Herrschaften von Ptuj den Turm gebaut hatten, zum Handelszentrum wurde und bald danach zu einer Stadtsiedlung von Handwerkern und Händlern. In Niederschriften wird Ormož erstens im Jahr 1273 als Holermuos erwähnt. Das war die Zeit der Kämpfe um die Ost-Grenze zwischen den ungarischen Orten und dem Erzbistum Salzburg. Wegen der strategischen Bedeutung bekam der Ort schon im Jahr 1293 die Handelsrechte, im Jahr 1331 die Stadtrechte. Friderik V. Ptujski baute im Jahr 1287 an der Verteidigungsgrenze ein turmartiges Schloss und nannte es Friedau. Dieser Name wurde später auf die ganze Stadt übertragen. In späteren Jahrhunderten findet man in den Niederschriften immer noch den Namen Holermuos. Dieser Name hat sich im Laufe verschiedener sprachlicher Übergänge zum heutigen Namen Ormož entwickelt.

Die Stadtprivilegien erlaubten den Stadtbewohnern Jahresmessen zu veranstalten und diese Tradition hat sich bis heute bewahrt: Die Jakob-Messe wird heute noch am ersten Montag nach dem Jakobssonntag veranstaltet, die Blumen-Messe am Freitag vor Palmsonntag und die Martin-Messe am 11. November, am Tag des hl. Martin.

Nach 1945 wurde Ormož vor allem durch die Weinherstellung und den Landbau, die Zuckerproduktion, die Ziegelei und die Entwicklung des kleinen Unternehmertums gekennzeichnet. Im Jahr 1967 wurde der Weinkeller Ormož feierlich eröffnet, die Zuckerfabrik Ormož begann im Jahr 1976 mit dem Probebetrieb.

In Ormož hat auch der Krieg für die Unabhängigkeit Sloweniens 1991 seine Spuren hinterlassen, denn hier war einer der strategisch wichtigsten Schauplätze der Kämpfe zwischen der Jugoslawischen Volksarmee, mit dem Stützpunkt in Varaždin, und der Slowenischen Territorialverteidigung. Letztere hat aufopfernd den Eintritt der Angreifer in die Stadt verhindert und mit Straßensperren und der Sperrung der Brücke über Drau den Eintritt der feindlichen Armee auf das Gebiet von Slowenien verhindert. Dabei wurde auch der Schlossturm beschädigt.